KÖRPERPSYCHOTHERAPIE

„Das Ich ist vor allem ein Körperliches“ (Sigmund Freud)

Dr. Elmar Battenberg I Psychotherapie Lübeck - DR. ELMAR BATTENBERG I Psychotherapeut Lübeck

Und allen bekannt ist die Tatsache, dass sich das Gefühl zum eigenen Körper, das allgemeine Wohlbefinden und aber auch körperliche Beschwerden verändern können in Abhängigkeit vom seelischen Befinden und dass sich Körper und Seele wechselseitig beeinflussen. Unter einer Psychosomatischen Therapie im Speziellen versteht man dabei die ganzheitliche Sicht des Arztes auf die Not und die Probleme des Patienten, unter Betrachtung sowohl der seelischen als auch der körperlichen Beschwerden und auch im Besonderen der Zusammenhänge sowie Wechselwirkungen von Seele und Körper. Oftmals sind bestimmt Gefühle oder Empfindungen für einen Klienten auch eher körperlich wahrnehmbar – oder führen zu Erkrankungen an bestimmten Organsystemen. Unabdingbar ist daher für den erfolgreichen Verlauf einer Psychotherapie die Einbeziehung der körperlichen Wahrnehmung und der dort spürbaren Spannungen, Empfindungen und Gefühle.

Ich nehme daher in der Therapie regelhaft die körperpsychotherapeutische Technik der von Marianne Fuchs entwickelten funktionellen Entspannung (FE) zu Hilfe, bei der es sich jedoch nicht um ein Entspannungsverfahren im klassischen Sinne handelt (wie z.B. Autogenes Training). Vielmehr handelt es sich um ein tiefenpsychologisch orientiertes körperpsychotherapeutisches Verfahren, welches mit Hilfe bestimmter – eher auf das Erleben und Spüren gerichteter – Übungen helfen kann, den Zugang zu bisher verdrängten Erfahrungen und Emotionen zu erleichtern. Dabei geht es nicht unbedingt um existentiell anmutende Erfahrungen z.B. in der Natur (Baum umarmen) oder expansiv-kathartische Handlungen (bspw. lautes Herausschreien von Schmerz), sondern mehr um das feine, differenzierte Wahrnehmen von Körperempfindungen und das Sprechen darüber. Nichtsdestotrotz kann es hilfreich und sinnvoll sein, eine körperpsychotherapeutische Behandlung auch in der Natur durchzuführen (bspw Waldtherapie).

Körperliches und seelisch-psychisches Empfinden werden dabei als gleichberechtigt und sozusagen aufeinander bezogen betrachtet. Mithilfe bestimmter Techniken kann dadurch u.a. ein Abbau von unangenehm erlebter körperlicher Spannung oder von Schmerzen erlebt werden, jedoch auch ein Verständnis der Zusammenhänge zwischen Gefühlen und eher körperlichen Empfindungen. Insbesondere kann die Funktionelle Entspannung auch helfen, durch z.B. kleine Änderungen in der Körperhaltung (Anlehnen / Bewegen) oder bewusst-selbstfürsorgliche Handlungen (Zuhilfenahme einer Decke oder eines Kissens), sich selber zu unterstützen, zu bestärken oder zu beruhigen. Ebenso kann man körperlich-seelischen Blockaden oder Verspannungen „auf die Spur kommen“ und diese, auch unter Zuhilfenahme gewisser Atmungstechniken, zumindest lindern. Gelernt und gefördert wird dabei nicht nur das körperliche „Selbstverständnis“, sondern auch das Wiederentdecken von der Fähigkeiten des Leibes zur Selbstregulation und Selbstheilung.